Varenholz

Die Geschichte der Ortschaft Varenholz wird bis in die heutige Zeit von dem Renaissanceschloss bestimmt. Das ursprünglich direkt an der Weser gelegene Schloss wurde 1188 erstmalig als Besitz der Herren Vornholte genannt. Lange Zeit war die Burg in der Hand der Ritter de Wend, deren Politik im Mittelalter die Entwicklung der Ortsteile in Kalletal entscheidend bestimmt hat. Nach der dunklen und blutigen Zeit des Mittelalters ließ Graf Simon der VI. die heutige Schlossanlage, deren Baugeschichte bis 1540 zurückreicht, zwischen 1591 und 1600 zu einem bedeutenden Bauwerk der Weserrainessance erweitern. Von 1945 bis 1949 hatte sich die UFA-Filmgesellschaft in dem ehrwürdigen Schloss niedergelassen, danach richtete Elisabeth Engels - die Leiterin des ehemaligen Detmolder Mädchenpensionats - hier ein Internat ein. Heute steht das Schloss im Besitz des Landesverbandes Lippe und beherbergt in seinen Räumen und Anbauten eine private Realschule mit Internat. An der äußeren Ringmauer gelegen ist die ev.-ref. Kirche Varenholz, ein kreuzförmiger Saalbau mit flachgedecktem Schiff um 1500, gewölbtem Nordflügel aus dem 14. Jahrhundert und Südflügel mit Portal von 1839. Entlang der "Varenholzer Straße" treffen wir auf mehrere unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser. In der Weseraue zeugt eine vierbogige Bruchsteinbrücke (1753) davon, dass das Wasser sich vor Jahrhunderten andere Wege suchte. Bereits seit 1924 besteht die Hochseilfähre Veltheim, die noch heute Wanderern und Radfahrern als willkommenes Verkehrsmittel einen Umweg erspart. 1925 ereignete sich hier das größte Unglück in der Friedensgeschichte des deutschen Heeres. 81 Soldaten der damaligen Reichswehr ertranken beim Übersetzen von Veltheim nach Varenholz. Noch heute erinnert ein Obelisk hieran.

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