Bundesministerien attestieren MVZ Kalletal GmbH soziale Innovation
Berlin/Kalletal. Die Bundesregierung hat sich angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher, ökologischer, technologischer und geopolitischer Veränderungen im September 2023 mit ihrer „Nationalen Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen“ auf die Suche gemacht, Zukunftsgestalter zu identifizieren, die neue und vielfältige Wege für die notwendigen Transformationen gehen. Die Soziale Innovation umfasst dabei vor allem neue soziale Praktiken und Organisationsmodelle, die zu tragfähigen und nachhaltigen Lösungen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft beitragen. Soziale Innovationen lösen gesellschaftliche Probleme teilweise anders und möglicherweise auch besser als frühere Praktiken.
Die MVZ Kalletal GmbH wurde durch die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz sowie für Bildung und Forschung als Soziale Innovation und als Gemeinwohlorientiertes Unternehmen ausgewählt und wird jetzt bundesweit als „Geschichte des Aufbruchs und Gelingens“ als Musterlösung für den ländlichen Raum geführt. „Ein Erfolg, der uns in unserem Engagement der vergangenen Jahre bestätigt.“ so Kalletals Bürgermeister Mario Hecker.
Kalletals Medizinisches Versorgungszentrum sei „sozialinnovativ” da es auf neuen Ideen, Konzepten oder Ansätzen beruht, die darauf abzielen, soziale Probleme zu lösen und das gesellschaftliche Wohl zu fördern. Man habe in Kalletal orientiert gewirkt, in dem man spezifische Bedürfnisse oder Herausforderungen innerhalb einer Gemeinschaft oder Gesellschaft adressiert habe. Zudem sei der Ansatz nachhaltig, da eine langfristige Lösung geschaffen würde, die über kurzfristige Maßnahmen hinausgehe. Man habe die betroffenen Personen aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden, um sicherzustellen, dass die Lösung wirksam sei. Das MVZ Kalletal überzeuge durch Soziale Innovation in dem Unternehmen, staatliche Institutionen und Zivilgesellschaft zusammengearbeitet hätten. Das Projekt sei daher übertragbar auf andere Kommunen und biete dem ländlichen Raum eine Perspektive.
Gut eineinhalb Jahre nach Verabschiedung der Strategie des Bundes zeigt diese jetzt Wirkung. Das zumindest ist das das Ergebnis des jetzt veröffentlichten Monitoringberichts, den die Staatssekretäre von BMWK und BMBF vor rund 700 Teilnehmenden auf dem ersten bundesweiten „Forum für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen“ im Berliner Congress Center vorstellten.
Im Rahmen dieses Forums war auch Bürgermeister Hecker gebeten worden, über den Aufbau des Medizinischen Versorgungszentrum zu berichten. So berichtete Mario Hecker über die Ausgangslage, den Kommunalen Entwicklungsbeirat, das Bürgerbegehren, die Gründung und den Aufbau der MVZ Kalletal GmbH. Ihm zur Seite stand Ines Vavrik, Referentin des Österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz; Abteilung für Soziale Innovationen. Sie berichtete am Beispiel der Pflege über sogenannte Social Impact Bonds, die als wirkungsorientierte, innovative, pay-for-success-Partnerschaften die Kooperation zwischen öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren fördern. Zwei Themen die sich durchaus ergänzen und auf großes Interesse des Fachpublikums gestoßen sind.
Das zeigte sich im Besonderen in der anschließenden Diskussion, in der deutlich wurde, dass Bürgerbeteiligung wichtig ist, weil sie die Demokratie stärkt und sicherstellt, dass die Bedürfnisse der Bürger in Entscheidungsprozesse einfließen. Sie fördert das Vertrauen in politische Institutionen, da die Menschen und ihre Meinungen gehört und berücksichtigt werden. Das sei in Kalletal vorbildlich umgesetzt worden.