Interkommunale Zusammenarbeit im Bereich des Bevölkerungsschutzes und der Katastrophenhilfe

Veröffentlicht am: 25.04.2025

Kalletal: Klimabedingte Herausforderungen betreffen uns alle – ob Hochwasser, längerandauernde Hitze, Stürme oder andere Krisen. Wie können Kommunen gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern besser vorbereitet sein? Welche Ideen und Erfahrungen gibt es bereits? Und wie kann man gemeinsam dazu beitragen, die Kommunen widerstandsfähiger zu machen? Die Gemeinde Kalletal widmet sich bereits seit längerer Zeit diesen Fragestellungen. Dabei kann Sie auch immer wieder auf die Unterstützung der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) um Landrat a. D. Friedel Heuwinkel zurückgreifen. Grundlage dafür ist die im Juli 2017 von FHM und der Gemeinde unterzeichnete Kooperationsvereinbarung, in Kalletal einen Informations- und Schulungsort einzurichten.

Jetzt hatte Heuwinkel gemeinsam mit Prof. Dr. habil. Anett Wolgast zur Durchführung einer Partizipationsveranstaltung im Rahmen des europäischen ERASMUS+-Projekts „CO-DEAL – Stärkung der kommunalen Resilienz durch Partizipation“ in das Kalletaler Rathaus eingeladen. Dieses Projekt findet jeweils in einer Kommune in Griechenland, Spanien, Portugal, Litauen und eben auch in Deutschland statt. Bürgermeister Mario Hecker hatte das zum Anlass genommen, dass im interkommunalen Schulterschluss mit der Gemeinde Schlangen um Bürgermeister Marcus Püster zu tun, denn beide Kommunen arbeiten schon seit einiger Zeit im Bevölkerungsschutz und der Katastrophenhilfe zusammen und wollen das weiter intensivieren. So haben sie vor Kurzem auch ihre Stäbe für außergewöhnliche Ereignisse gemeinsam fortgebildet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe war zu Gast in Schlangen. Diese Kooperation Kalletals und Schlangen erscheint gerade aufgrund ihrer geographischen Lage im Kreis Lippe bei schwierigen Wetterlagen sinnvoll, da diese durch den Höhenzug des Teutoburger Waldes, der die Gemeinden trennt, häufig unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Im Rahmen der CO-DEAL-Veranstaltung ging es nun um die Entwicklung innovativer lokal praxisbasierter Weiterbildungsangebote für die Kommunen und im zweiten Schritt dann auch für die Bevölkerung.

Damit diese praktische Fundierung gelingt, wurden Bürgerinnen, Bürger, und kommunale Mitarbeitende beider Kommunen eingeladen und aktiv beteiligt.

So startete zunächst Professorin Wolgast mit einem kurzen Impulsvortrag zu partizipationsbasierten Lösungsansätzen für kommunale Resilienzstrategien. Anschließend wurden drei moderierte Gruppen gebildet. Entlang von Leitfragen konnte dann intensiv über Erfahrungen, Herausforderungen und Ideen zur Stärkung der Resilienz diskutiert werden. Dabei kristallisierte sich als besonderer Schwerpunkt heraus, wieder vermehrt auf Fähigkeiten und Tugenden früherer Zeiten zu setzen. Dazu gehört dann auch, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. „So wie es damals eben war, als meine Oma bei Gewitter mit einem gepackten Koffer auf der Treppe saß.“ so Heuwinkel. „Was zunächst lustig klingt, kann eine durchaus hilfreiche Maßnahme sein.“ ergänzt Bürgermeister Mario Hecker. Er jedenfalls sei auf die einzelnen Ergebnisse der jeweiligen Länder gespannt. „Global denken, lokal handeln!“ ist das Fazit Heckers denn auch.

Gruppenfoto Teilnehmende

Bildunterzeile: Prof. Dr. habil. Anett Wolgast (4. von links), Friedel Heuwinkel (Bildmitte) sowie Bürgermeister Mario Hecker (5. von links) mit Bürgerinnen, Bürgern und Verwaltungsmitarbeitenden aus Kalletal und Schlangen im Kalletaler Rathaus.