Digitales Verfahren startet jetzt auch im Kalletal
Digitales Verfahren startet jetzt auch im Kalletal
Kein Papier, keine Aktenberge: Ab dem 1. Januar können Bauherren in zwölf lippischen Städten und Gemeinden ihre Anträge online einreichen. Möglich macht es das digitale Baugenehmigungsverfahren beim Kreis Lippe. Seit Juli 2008 haben die Mitarbeiter des Bauamtes bereits 1300 Bauanträge aus Extertal. Lügde, Horn-Bad Meinberg und Oerlinghausen digital bearbeitet. Jetzt können mit Augustdorf, Barntrup, Blomberg, Dörentrup, Kalletal, Leopoldshöhe, Schieder-Schwalenberg und Schlangen auch die übrigen acht Kommunen, die im Zuständigkeitsbereich des Kreisbauamtes liegen, das Verfahren nutzen.
Wer ein neues Haus oder eine Gewerbehalle bauen möchte, muss sich auf regen Schriftverkehr mit den zuständigen Behörden einstellen. Künftig können Behörden, Bauherren oder Entwurfsverfasser über ein Online-Portal Dokumente digital einstellen und diese bearbeiten. „Die bislang oft langen Transport- und Bearbeitungszeiten werden so spürbar verringert“, weiß Christian Gehse, Projektleiter von der technischen Bauaufsicht des Kreises. Er hat die Umstellung auf die „digitale Akte“ gemeinsam mit seiner Kollegin Martina Bremer von Beginn an begleitet und kennt die Vorteile: „Der Austausch von Plänen zwischen Kreis, Gemeinde und Architekt erfolgt deutlich schneller. Wenn wir Nachtragsunterlagen anfordern, können wir ebenfalls diesen Weg nutzen“. Zusammen mit dem Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (KRZ) und der ITEBO GmbH haben der Kreis Lippe und der Kreis Minden-Lübbecke führend für ganz OWL das Pilotprojekt im Sommer 2008 gestartet. Seit dem wurde das digitale Verfahren in OWL auch bereits in den Kreisen Gütersloh und Herford eingeführt.
Bis zu 20 Prozent der Bauherren haben bisher das digitale Baugenehmigungsverfahren genutzt. Tendenz steigend. Da alle beteiligten Stellen, wie z.B. die Städte und Gemeinden, Zugriffsrecht auf den passwortgeschützten Bereich haben, können sie jederzeit die Bauakte einsehen und parallel daran arbeiten. Über die Plattform können außerdem Konferenzen abgehalten werden, Bauherren können sich über den aktuellen Verfahrensstand ihrer Baugenehmigung informieren. „Die optimierten Arbeitsprozesse helfen beim Bürokratieabbau und sorgen durch eine höhere Transparenz und Flexibilität für mehr Kundenzufriedenheit“, betont Martina Bremer. Mit Einführung der digitalen Signatur ist sogar die handschriftliche Unterschrift des Antragsstellers nicht mehr notwendig.
Aktenberge sind hier adé: Über Computer bearbeiten Martina Bremer und Christian Gehse
(vorne) die eingereichten Bauunterlagen