Gemeinde Kalletal und Stiftung Solidarität arbeiten Hand in Hand: „Gemeinsam gegen Armut“
Einen Einkaufsgutschein für Lebensmittel in Höhe von 20 € pro Haushaltsmitglied („wenn der Kühlschrank überschaubar wird“), ein Zuschuss in Höhe von 300 € für ein neues energiesparendes Haushaltsgerät (Kühlschrank, Herd oder Waschmaschine) oder 100 bis 150 € als Unterstützung bei Stromschulden (je nach Haushaltsgröße): Menschen mit geringem Einkommen und in akuten Notsituationen können auf finanzielle Unterstützung hoffen.
Die Gemeinde Kalletal wird über den Stärkungspakt NRW „Gemeinsam gegen Armut“ ab dem 15. November rund 33.000 € an berechtigte Bürger:innen über die sogenannte Einzelfallhilfen weitergeben. Die Aktion geht nur über eine kurze Zeit. Der Kreis der Berechtigten beinhaltet dabei die Empfänger*Innen von Transferleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld, Grundsicherung, Sozialhilfe oder Asylleistungen.
Kalletals Bürgermeister Mario Hecker und Petra Scholz von der Stiftung Solidarität haben im Ausschuss für Soziales und öffentliche Einrichtungen vorgestellt, wie das Geld verteilt werden soll. Die Stiftung organisiert für die Gemeinde Kalletal die unbürokratische, schnelle und gerechte Verteilung der verfügbaren Landesmittel. In OWL hat die Stiftung bereits Erfahrungen mit der Umsetzung des Landesprogramms. Der Ausschuss hat in seiner letzten Sitzung die Kooperation beschlossen. Der Ausschussvorsitzende Lars Brakhage erklärt dazu: „Ich freue mich, dass die Mittel des Landes Nordrhein-Westfalens hier im Kalletal zielgerichtet eingesetzt werden können, um die Menschen zu unterstützen, die es in der aktuellen Zeit wirklich brauchen.“
„Der Einstieg in den Stärkungspakt über die Einzelfallhilfe ist eine wichtige Entscheidung für die Gemeinde und die berechtigten Menschen. Das Land NRW hat wegen der hohen Inflation und der gestiegenen Strompreise einen Stärkungspakt für dieses Jahr bereitgestellt – wir wollen die Gelder unbedingt weitergeben, deshalb haben wir uns entschieden, dabei zu sein, statt die Gelder wieder zurückzugeben, erklärt Bürgermeister Hecker und ergänzt: „Ich freue mich über die Kooperation mit der Stiftung Solidarität. Sie ist eine erfahrene Partnerin und Unterstützerin für Menschen mit geringem Einkommen. Ihre zielgenaue Arbeit setzt dort an, wo Hilfe gebraucht wird, sie erreicht die Menschen direkt und dies niedrigschwellig und wertschätzend. Die Zusammenarbeit ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation.“
Die Stiftung Solidarität übernimmt die Verteilung der Mittel des Stärkungspaktes für die Einzelfälle in mittlerweile 12 Kommunen in OWL. Im Kalletal ist die Zusammenarbeit besonders eng – hier übernehmen Mitarbeiter:innen der Gemeinde die Registrierung und Ausgabe – die Stiftung stellt ihre Infrastruktur zur Verfügung und übernimmt das Controlling und die Buchhaltung.
„Die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde ist eine tolle Lösung und gleichzeitig auch ein Modellprojekt, das Zukunft haben kann. Mit personeller Unterstützung wird es der Stiftung möglich sein, auch in weiteren Städten und Gemeinden ein Berechtigungs-Ausweissystem, den Solidarpass, für Personen mit geringem Einkommen zu etablieren. Mit einem Solidarpass können Hilfen und Vergünstigungen unkompliziert und gerecht in Anspruch genommen werden. Solche Systeme wünschen sich viele Kommunen “ führt Petra Scholz aus.
Hilfe aus dem Stärkungspakt erhalten Menschen mit geringen Einkommen, die im Bezug von einer der eingangs genannten Transferleistungen stehen. Sie werden im Kalletaler Rathaus für einen digitalen Solidarpass registriert. Dieser Solidarpass ist Dreh- und Angelpunkt für das Antragsverfahren. Damit können Berechtigte beispielsweise direkt über das Internet die Lebensmittelgutscheine als Soforthilfe abrufen oder bekommen den 300 Euro Gutschein für das energiearme Haushaltsgerät.
Die digitalen Solidarpässe können nur kurze Zeit im Rathaus beantragt und erstellt werden, weil das landesweite Förderprogramm nur auf dieses Jahr angelegt ist. Ab dem 15. November 2023 wird eine Registrierungsstelle in der Rintelner Straße 3 im Rathaus eingerichtet. Berechtigte bringen ihren aktuellen Bewilligungsbescheid, ggf. den Nachweis über Stromschulden und den Lichtbildausweis mit. Die Termine werden über ein Buchungssystem im Internet gebucht über www.kalletal-solidaritaet.de. Alle Berechtigten können hier bereits ihre Daten selbst eintragen, was wiederum Zeit und Aufwand spart. Termine können gebucht werden montags bis mittwochs von 8-12 Uhr und von 13-16 Uhr.
Es besteht donnerstags von 16-18 Uhr ausnahmsweise und sehr begrenzt die Möglichkeit der Registrierung für Berechtigte.
Fördermittel sind auf das Jahr 2023 begrenzt
In Zeiten von steigenden Energie- und Lebensmittelkosten sind die Gelder aus dem landesweiten Stärkungspaket eine große Hilfe. Für die Gemeinde bedeutet die Ausgabe jedoch auch eine echte Herausforderung. Das Projekt ist bis Ende des Jahres 2023 befristet. In dieser Zeit sollen so viele Hilfsangebote wie möglich und wie verfügbar an die Menschen im Kalletal weitergegeben werden.
Infos zum Stärkungspakt NRW – gemeinsam gegen Armut
Das Land NRW hat für dieses Jahr einen Hilfsfonds errichtet. Landesweit stehen 150 Millionen Euro zur Verfügung, von denen rund 48.000 € auf die Gemeinde Kalletal entfallen. Neben Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, wie Träger der freien Wohlfahrtpflege mit ihren Beratungs- und Unterstützungsangeboten, sollen betroffene Bürger*innen mit geringen Einkommen und im Bezug von Transferleistungen gezielt mit Einzelfallhilfen entlastet werden. Denn die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und erhöhten Energiekosten stellen vor allem Menschen mit geringem Einkommen vor große Herausforderungen.
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.kalletal-solidaritaet.de
Flyer zum Download: HIER
©Gemeinde Kalletal Foto: Gruppe Stärkungspakt Kalletal: Petra Scholz (Stiftung Solidarität), Andrea Batzer, Aylin Teke-Sarikaya und Elisabeth Hamm (Gemeinde Kalletal) freuen sich, dass ab dem 15.11. im Kalletal Gelder aus dem landesweiten Stärkungspakt fließen.